WaldBau & Waldumbau
- Das waldbauliche Leitbild
- Waldpflege
- Verjüngungsnutzung im Waldbau
- Verjüngung
- Der Waldumbau
Wie kann ich meinen Wald nachhaltig bewirtschaften und arten-/strukturreich gestalten?
Waldbau beschreibt die Steuerung der Waldentwicklung durch gezieltes menschliches Handeln. Dabei beginnt waldbauliches Handeln bei der Pflanzenanzucht, über die Bestandesbegründung hinweg bis zur Pflege und Nutzung von Waldbeständen.
Mit den waldbaulichen Maßnahmen soll der Wald während seines Wachstumszyklus so gestaltet werden, dass die Multifunktionalität (Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion) und die Ansprüche des Waldbesitzers optimal erfüllt werden.
Das waldbauliche Leitbild von ThüringenForst: Der naturnahe Dauerwald
Das waldbauliche Handeln im Wald von ThüringenForst basiert auf dem Thüringer Waldgesetz und dem Gesetz über die Reform der Forstverwaltung. Die Multifunktionalität des Waldes, die ordnungsgemäße Forstwirtschaft und die besondere Allgemeinwohlverpflichtung des Staatswaldes bestimmen die von einem umfassenden Nachhaltigkeitsbegriff geprägte Waldbehandlung.
Bei dem naturnahen Dauerwald handelt es sich um einen standortgerechten, baumartenreichen, strukturierten und ungleichaltrigen Wald, der durch seine Stabilität und Elastizität Risiken durch schädigende Einflüsse minimiert, sich selbst verjüngt und eine nachhaltige, multifunktionale Nutzung ermöglicht.
Die seit den 1990er Jahren bewährten Prinzipien des naturnahen Waldbaus in Thüringen werden durch die Dienstordnung Waldbau untersetzt und haben auch weiterhin Geltung:
die Vielfalt der Waldstandorte beachten,
die Entwicklung artenreicher naturnaher Mischwälder generell fördern,
durch Förderung von Ungleichaltrigkeit und Stufigkeit dauerwaldartige Strukturen entwickeln,
Naturverjüngung hat Vorrang,
Kahlschläge grundsätzlich vermeiden und Verjüngung möglichst unter Schirm,
die Waldpflege konsequent am Ausleseprinzip ausrichten,
Gesundheit und Wertentwicklung (Zielstärke) der Auslesebäume bestimmen das Erntealter bei der Zielstärkennutzung,
Sukzessionale Entwicklungsprozesse berücksichtigen,
Wildbestände auf ein ökologisch und betriebswirtschaftlich vertretbares Maß senken bzw. auf diesem halten,
Schäden an Wald und Boden vermeiden,
Selbstregulierungsvermögen des Waldes stärken – integrierter Waldschutz,
der naturnahe Waldbau integriert besondere Naturschutzziele.